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STUBE Raiffeisenbank Muotathal

Die Raiffeisenbank Muotathal steht inmitten des Perimeters der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), welches Muotathal als Ortsbild von nationaler Bedeutung auszeichnet. Das Gebiet 2 «Schachen, Dorferweiterung des 19. / 20. Jh.s auf der Talsohle» besticht durch eine dichte Abfolge mehrheitlich kleinteiliger Bauten. Sie bilden einen Strassenraum von eindrücklicher Geschlossenheit.

 
 

STUBE

Projektwettbewerb, Raiffeisenbank Muotathal

2022

 

Muotathal besitzt ein Ortsbild von nationaler Bedeutung. Die Siedlungsentwicklung ist lesbar und besitzt auch heute noch, grosse räumliche Qualitäten. Die Raiffeisenbank steht in einem Siedlungsteil, der erst nach der Bändigung der Muota im endenden 19. Jh. Ständigbesiedelt werden konnte. Die Siedlung ist deutlich von der Landschaft geprägt. Das Tal wie auch die Muota sind formbestimmend, dass beide im Muotathaler Wappen abgebildet sind, ist selbstverständlich. Eine Besonderheit der Muotathaler Siedlungslandschaft bilden die Holzbauten in Blockbautechnik (horizontal übereinanderliegende Vollholzbalken). Ein Konstruktionstyp, der sich über Jahrhunderte entwickelt hat und lokale Zimmerleute in der Hochblüte im 18. Jh. zu regelrechten Baumeisterdynastien wurden, welche gar ausserhalb des Tals bauten. Verwendet wurden stets lokale Materialien: Steine, aus der Muota oder nahegelegenen Steinbrüchen, und Holz, aus den grossen Waldflächen. Andere Baumaterialien, z.B. Nägel aus Metall, kamen erst in der 2. Hälfte des 19. Jh. zum Einsatz. Die ortsbauliche Setzung, lokale Materialien sowie die über Jahrhunderte gepflegte qualitätsvolle Holzhandwerkskunst sind Grundlagen dieses Gestaltungskonzepts.

 
 

Die Raiffeisenbank Muotathal steht inmitten des Perimeters der schützenswerten Ortsbilder der Schweiz (ISOS), welches Muotathal als Ortsbild von nationaler Bedeutung auszeichnet. Das Gebiet 2 «Schachen, Dorferweiterung des 19. / 20. Jh. auf der Talsohle» besticht durch eine dichte Abfolge mehrheitlich kleinteiliger Bauten. Sie bilden einen Strassenraum von eindrücklicher Geschlossenheit. Die asphaltierte Strassenfläche stösst bis direkt an die Hausmauer vor, die Gärten sind auf der Rückseite der Häuser angeordnet und öffnen sich zur Landschaft. Das räumliche Konzept sieht vor, diese beiden Seiten – vorne und hinten, Strasse und Landschaft, grau und grün, schattenhalb und sonnenhalb – durchs Gebäude hindurch miteinander zu verbinden. Die Verbindung schafft Durchblick und bringt Licht in die Mitte des Grundrisses, an den Welcome und Service Desk. Entlang der Achse entwickelt sich ein Vollholzmöbel mit Nischen und Durchgängen zum Buffet in der Stube. Die Materialisierung des Bodens zeichnet in der Tiefe eine Raumabfolge aus drei Zonen. Am Ende steht die Stube als repräsentativster Raum für Kundenbesprechungen aber auch für Veranstaltungen. Seitlich der Achse sind die Arbeitsplätze und die weiteren Besprechungszimmer angeordnet.

 
 

Die Hauptachse mit Blick durch die Bank soll den Kunden zum Eintreten einladen. Die 24h-Zone bleib im Bestand erhalten. Die Fläche soll aber mit mobilem Mobiliar belebt und beim Tagesbetrieb zur Kundenzone gezählt werden. Der Empfang, welcher der Welcome Desk und Service Desk beinhaltet wurde zusätzlich mit einer kleinen Caffè-Ecke ausgestattet. Die offene Stube, welche zu einem geschlossenen Beratungsraum umfunktioniert werden kann, öffnet sich in Richtung Süden zu einer begrünten Terrasse mit Blick zur Muotathaler Berglandschaft. Die Terrasse wurde zur Beschattung mit einer bewachsenen Pergola ausgestattet. Alle weiteren Beratungsräume sind zur Fassade mit Blick ins Grüne ausgerichtet und verfügen über viel Tageslicht. Die Kundenberatung integriert sich hinter dem Empfangsbereich und ermöglicht den Bankberater einen Rückzug aber garantiert trotzdem direkte Nähe zum Bankkunden. Das Büro der Individual-und Anlagekundenberater befindet zwischen den geschlossenen Beratungsräume und dem Backoffice. Die Büroinfrastruktur gliedert sich zusammen mit dem Möbellager und weiterem Stauraum an den Korridor und steht in der Nähe der Arbeitsbereiche der Bankangestellten. Der ehemals direkte Zugang zur Nasszelle wurde von der Eingangshalle deplatziert und erschliesst sich neu über den Korridor.

 
 
 

gemeinsam mit akkurat bauatelier GmbH

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