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Neubau St. Agatha Scharans

Neubau, Scharans, Domleschg, Architektur, Wohnhaus, Einfamilienhaus, Holzbau, Holz100, Graubünden.

 
 

Neubau St. Agatha

Scharans
Direktauftrag 2020 - 2022

 
 

Der Weiler St.Agatha gehört zu den Streusiedlungen des Domleschg. Leicht erhöht zum Hinterrhein begleitet die domleschger Geländeterasse das Tal. Um den Dorfkern von Scharans von der baulichen Entwicklung zu entlasten und die typische durchgrünte Siedlungsstruktur zu erhalten, wurden im Dorfkern Gebiete ausgezont und im Gegenzug neue Flächen im Gebiet St. Agatha eingezont. So entsteht aktuell ein neuer Dorfteil auf der grünen Wiese am Ortsrand von St. Agatha. Dieser soll die Strukturen der bestehenden Dörfer mit ihren Qualitäten weiterführen.

Am Ende der mittleren Gasse Veia Sulegl soll in diesem Kontext ein Wohnhaus für zwei Parteien entstehen. Die gezielte Setzung des stattlichen Wohnhauses in unmittelbarer Nähe zum länglichen Nebenbau für die Garagierung, schafft mit dem leicht abfallenden Terrain auf natürliche Weise Schwellen und Übergänge zwischen den verschiedenen Aussenräumen. Der halböffentliche Hof zur Gasse wird von zwei Seiten durch die Gebäudekörper gefasst und definiert. So entstehen Räume wie man sie aus dem dörflichen Kontext vom historischen Scharans kennt und schätzt. 

 
 

Durch Halbgeschosse wird der natürliche Terrainverlauf dem Haus eingeschrieben. Um die zentral liegenden Treppenläufe im Herzen des Hauses entwickeln sich die Räume nach oben. Durch die verschiedenen Bezüge zu den Aussenräumen und die unterschiedlichen Höhen entsteht auf selbstverständliche Weise eine Abfolge differenzierter Räume. 

Zuunterst öffnet sich der Raum über den Hof hinweg zur Gasse. Ein mächtiger Baum markiert das Zentrum des Hofes und spendet Schatten. Bänke und ein Brunnen laden zum Verweilen ein. Der Hof steht für das Gemeinschaftliche – das dörfliche Leben wird zelebriert. 

 
 

Über eine kurze Treppe hangaufwärts gelangt man auf das nächste seitlich nach Osten respektive Westen ausgerichtete Halbgeschoss. Aufgrund des Terrainversprunges gibt es auch hier direkt angegliederte private Aussenräume. Der ebenerdige Sitzplatz erweitert bei der grösseren Einheit den Innenraum über den Garten und eine Freihaltezone hinweg bis zum Wald.

Nun löst man sich von der Erde und gelangt in die gegen Süden ausgerichteten Wohnzimmer, leicht erhöht über der Veia Sulegl eröffnet sich der atemberaubende Blick auf den Beverin. Die Schlafzimmer der grösseren Einheit übergreifen nun die Drei-Zimmer-Wohnung und steigen bis in den offenen Dachraum. Durch das überhöhte Wohnzimmer und die dadurch entstehende Versetzung der Räume im Schnitt, löst sich die Halbgeschossigkeit gegen oben hin auf.

 
 

Die Bedürfnisse einer Familie verändern sich im Laufe des Lebens. Sind die Kinder klein sind andere Räume und Qualitäten gefragt, als in der Teenagerzeit oder wenn die Eltern nach dem Auszug das Haus zu zweit bewohnen. Mit den zentralen Treppen, übereinanderliegenden Bäder und der Kleinteiligkeit der Halbgeschosse bietet das räumliche Konzept eine hohe Flexibilität, indem einzelne Zimmer je nach Bedürfnis der gewünschten Einheit zugeteilt werden.

 
 
 
 
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